Navigations-Button: Hamburger-Menü
Symbol für die Suche
Drei nachdenkliche Frauen: Mein Leben mit Brustkrebs

Das Vorliegen einer BRCA-Mutation ("Krebs-Gen") hat oft erhebliche Auswirkungen auf die Wahl der Behandlungsstrategien bei Brustkrebs. Frauen mit einer solchen Mutation haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Brust- und Eierstockkrebs, und die Behandlung wird häufig aggressiver gestaltet, um dies zu berücksichtigen.

Prophylaktische Brustamputation: ja oder nein?

Eine prophylaktische Mastektomie (Brustentfernung) wird häufig in Betracht gezogen, insbesondere wenn bereits ein erhöhtes Krebsrisiko aufgrund der Familiengeschichte oder anderer Faktoren besteht. Die vorbeugende Entfernung einer oder beider Brüste kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, deutlich senken, bietet aber keine absolute Garantie. Es handelt sich um eine sehr persönliche Entscheidung, die unter Berücksichtigung des ärztlichen Rates, des persönlichen Risikos und emotionaler Faktoren getroffen werden sollte.

Es ist wichtig, die Entscheidung für oder gegen eine prophylaktische Mastektomie in enger Absprache mit dem Arzt zu treffen, der idealerweise viel Erfahrung in der Betreuung von Hochrisikopatientinnen hat. Neben der Mastektomie kann auch die Entfernung der Eierstöcke (prophylaktische Oophorektomie) erwogen werden, um das Risiko für Eierstockkrebs zu senken.

Die BRCA-Mutation kann auch die Empfehlungen für die medikamentöse Behandlung beeinflussen, einschließlich des Einsatzes von PARP-Inhibitoren, die bei der Behandlung von BRCA-mutierten Krebsarten besonders wirksam sein können.

Wie viele Frauen in Deutschland entscheiden sich für eine prophylaktische Mastektomie?

Die genaue Zahl der Frauen in Deutschland, die sich nach der Diagnose einer BRCA-Mutation für eine prophylaktische Mastektomie entscheiden, ist schwer zu ermitteln und kann je nach Studie und Region variieren. Die Entscheidung für eine prophylaktische Mastektomie ist sehr individuell und wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter die persönliche Risikoeinschätzung, psychologische Faktoren und ärztliche Empfehlungen.

In Deutschland ist der Trend zur prophylaktischen Mastektomie im Allgemeinen konservativer (weniger häufig) als in Ländern wie den USA (Schätzungen reichen von 25% bis 50% der Frauen). Das deutsche Gesundheitssystem legt großen Wert auf umfassende Beratung und alternative Vorsorgemaßnahmen, so dass Frauen verschiedene Optionen sorgfältig abwägen können.

Quellen, Leitinien & Studien
  • AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: April 2022: ago-online.de
  • Patientenratgeber zu den Empfehlungen der AGO Kommission Mamma, Stand: 2022: ago-online.de
  • Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Langversion 4.4, Stand: Juni 2021: leitlinienprogramm-onkologie.de (Abrufdatum am 20.08.2023)
  • Deutsche Krebsgesellschaft, Onko Internetportal, Brustkrebs: Basis-Infos für Patientinnen und Angehörige. Online unter krebsgesellschaft.de (Abrufdatum am 20.08.2023).

HER2-positiv

  • Joseph A. Sparano et al.: Adjuvant Chemotherapy Guided by a 21-Gene Expression Assay in Breast Cancer, New England Journal of Medicine, June 3, 2018, DOI: 10.1056/NEJMoa1804710
  • Schrodi S et al. Outcome of breast cancer patients with low hormone receptor positivity: Analysis of a 15-year population-based cohort. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 20.August 2021, https://doi.org/10.1016/j.annonc.2021.08.1988

Aromatasehemmer

  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013.
  • Fachinformation: Exemestan, unter: www.fachinfo.de, (Abruf: 23.08.2023).
  • Geisslinger, G. et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen - Pharmakologie, Klinische Pharmakologie, Toxikologie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11. Auflage, 2020.

BRCA-Mutation

Brustkrebsoperationen

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. Stand August 2019. Online unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de (Anruf: 25.08.2023).
  • Deutsche Krebsgesellschaft, Onko Internetportal, Brustkrebs: Basis-Infos für Patientinnen und Angehörige. Online unter www.krebsgesellschaft.de (Zugriff am 25.08.2023).
  • AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: März 2021:
    https://www.ago-online.de

Meist gelesen

Leben mit Knochenmetastasen: Ursachen, Risiken, Behandlungsmöglichkeiten und die Frage "Woran sterbe ich?"

Knochenmetastasen entstehen, wenn Krebszellen aus einem Primärtumor in die Knochen streuen. Diese Metastasen markieren meist ein fortgeschrittenes Stadium der Krebserkrankung und können in jedem Knochen auftreten, besonders häufig jedoch in der Wirbelsäule, den Hüften und den Oberschenkeln. Sie sind ein Zeichen dafür, dass der Krebs sich im Körper ausgebreitet hat, doch sie bedeuten nicht zwangsläufig das Ende aller Perspektiven. Dank moderner Medizin können die Symptome behandelt, Schmerzen gelindert und die Lebensqualität verbessert werden.

Die Auswirkungen von Knochenmetastasen auf den Körper sind erheblich. Neben starken Schmerzen, die den Alltag beeinträchtigen, kommt es häufig zu Komplikationen wie Frakturen, Hyperkalzämie und einer Schwächung des Immunsystems. Diese körperlichen Herausforderungen gehen oft mit psychischen Belastungen einher. Doch trotz der Schwere der Erkrankung gibt es heute zahlreiche Ansätze, um das Leben mit Knochenmetastasen zu erleichtern.

Im Folgenden wird ein genauer Blick auf die Ursachen und Risiken von Knochenmetastasen geworfen, die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt und die Frage erörtert, woran man bei dieser Erkrankung letztlich stirbt. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der medizinischen Dimension, sondern auch auf den menschlichen Aspekten: Wie lässt sich trotz einer schweren Diagnose Hoffnung, Würde und Lebensqualität bewahren?

Weiterlesen …

Wir erklären Ihnen

 

Visite-Medizin: Sie haben Fragen? Wir antworten!

Aktuelle Studien auf Visite-Medizin

Heilpflanzen bei Krebs

 

 
×
 
Top